Liebe Freundinnen und Freunde,
so viel ist gesagt und geschrieben über diese herausfordernde Zeit, den Wandel, das Vergehen des Alten (was noch lange nicht abgeschlossen ist) und das Kommen des Neuen (was noch lange nicht geboren ist). Wir sind mittendrin im Wechsel, in der Veränderung, im Chaos, im Sturm, Wind of Change, in der Reinigung, fordernd, stark, wild, verunsichernd. Die Sommermonate laden uns zum Glück neben all den intensiven Ereignissen, die man kaum aufreihen kann, so viele sind es, auch die Gelegenheit, aufzutanken, uns wieder zu bewegen, zu spüren, und vor allem zu treffen, einen Hauch von "Normalität" - was auch immer das eigentlich ist - zu erleben.
Wir brauchen einander
Und vielleicht merkst du, wie gut es tut, sich zu begegnen, zu zweien, zu mehreren, im Kreis. Bei unseren letzten Veranstaltungen waren wir fast ungläubig, wie gut es sich anfühlt, ganz einfach mit Menschen zusammenzusitzen, Mahlzeiten zu teilen, sich auszutauschen, die Sonne zu genießen, die ganz einfachen Dinge waren es, die uns berührten, und dann natürlich tief einzutauchen in zeremonielle Räume, Musik, Tanz, Schwitzhütten, Sharings, Wissen. Und ein ganz einfacher Satz schwingt immer wieder in mir: Wir brauchen einander.
Ich und du
Wir brauchen Kommunikation, Berührung, Austausch, gegenseitige Hilfe und Unterstützung, und wenn wir uns noch so eremitisch fühlen. Kaum einer von uns wird in der Höhle leben, wir haben Autos, die betankt und repariert werden wollen, Lebensmittel, die wir einkaufen müssen, Post und Pakete, die ins Haus gebracht werden, Therapeuten, Seelsorger, Heiler und Ärzte jeglicher Couleur, die uns unterstützen, wenn wir seelisches oder körperliches Gleichgewicht verlieren - wir sind Gemeinschaft, auch wenn wir das viel zu selten wahrnehmen. Haben wir einander verloren? Wie schauts aus mit deinen Kontakten, deiner Freundlichkeit und Dankbarkeit der Kassiererin am Supermarkt gegenüber, dem Ticketkontrolleur und den Strassenbauarbeitern, der alten griesgrämigen Nachbarin oder dem Lanwirt auf dem Traktor? Wie begegnest du Menschen, welche Grundhaltung fühlst du in dir? Und warte nicht, dass der andere den ersten Schritt macht - und erwarte auch nichts. Was kostet ein freundlicher Blick, ein Lächeln, ein Zunicken oder Grüßen, ein paar freundliche Worte oder ein Danke? Wir brauchen einander.
Nachbarliche Netzwerke
Diese Zeit fordert neuen menschlichen Kontakt, ein Update unserer Beziehungen. Unsere Welt ist hochanfällig für alle möglichen Defekte und Katastrophen, wie uns nicht zuletzt das Hochwasser in der Eiffel und in Süddeutschland gezeigt hat (übrigens auf der ganzen Welt zeitgleich gab es in 21 Ländern Jahrhunderthochwasser!). Wen hast du, wenn Strom und Internet ausfällt, und dein handy nicht mehr funktioniert? Wo ist dann dein Ntzwerk? Wie sehr kennst du die Menschen um dich herum, wo bist du in Verbindung, BEVOR Not ausbricht? Denn dann ist es viellleicht zu spät... obwohl gerade diese Zeiten uns dann immer wieder zeigen: wir brauchen einander und haben nichts als einander. Aber wollen wir auf den Notfall warten?
"Be prepared!"...
... war ein Lieblingssatz meines zweiten wichtigen Lehrers. Ich ahne, dass die nahe Zukunft noch einige echte Herausforderungen für uns bereit halten kann, und ich empfehle inzwischen gerne, sich soweit als möglich darauf vorzubereiten: mit Internet-, Mobilfunk- und Stromausfall ist eher zu rechnen als nicht, wie jeder, der in der Branche tätig ist, dir bestätigen kann. Lebensmittelvorräte und vielleicht auch Wasser für zumindest einige Tage gehört inzwischen sogar zur wiederaufgelegten allgemeinen Krisenvorsorgeempfehlung der Bundesregierung. Kerzen machen Licht, Batterien sollte man nicht erst kaufen müssen. In Schweden waren jetzt wochenlang 800 Coop-Märkte geschlossen, weil sich nach einem Hackerangriff weder die Kassen bedienen und nicht mal die elektrischen Türen öffnen ließen... mancherorts auf dem Land gab es keine Alternativen... und globale massive Cyberattacken wurden 2021 genauso geprobt und angekündigt (siehe "Cyber Polygon") wie 2019 die globale Corona-Pandemie (siehe "Event 201").
Kopf und Bauch
Und trotzdem ein Blick in Nachrichten und aktuelles Zeitgeschehen mich mal traurig, mal wütend zurücklässt und mein Verstand kaum noch fassen kann, wie schnell der Umbau unserer Gesellschaft zu einer Diktatur unter fortgesetzter Missachtung von Grundrechten fortschreitet (die man gar nicht aussetzen oder zurückerhalten, geschweige denn durch Impfung verdienen kann, sondern immer gelten - deshalb Grundrechte! - und den übermäßigen Zugriff eines Staates auf Einzelpersonen verhindern sollen! Die Grünen wollen z.B. im Falle einer Regierungsbeteiligung jetzt ein Klimaministerium mit Vetorecht auf alle Ministerien errichten, was einem Ende von Demokratie gleichkommt!! Was ist mit denen eigentlich los??), ja trotzdem mein Verstand gelegentlich rotiert, fühlt sich ein anderer teil in mir seit längerem gut - da ist eine Hoffnung, eine Aussicht, mehr: etwas wie ein tiefes intuitives Wissen, dass alles gut wird. Das klingt eigenartig, naiv, ist unerklärlich - aber es ist da, und ich teile es mit vielen Menschen, mit denen ich mich derzeit austausche! Und dem gebe ich gerne Raum, und nähre es mit dem Wissen, dass wir viele sind, verbunden, Lichtkriegerinnen und Lichtkrieger, und dass da ganz viel, ganz, ganz viel Licht derzeit auf diese Erde kommt...!
Licht!
Wo das sein soll? Nun, mache dir all die Dunkelheit bewusst, die um uns herum sichtbar wird, der Wahnsinn, der Schmerz, das Ungewollte, Traumatisierte, Verborgene und Geheime - all das, was derzeit sichtbar wird. Was meinst du, warum? Wieviel Licht muss derzeit auf unsere Erde strömen, dass so viel bisher im Dunkeln Verborgenes sichtbar wird! Ja, so ist es. Wie wenn du mit einer neuen, starken Lampe zum erstenmal in den alten Keller gehst und endlich siehst, wieviel Staub, Dreck, Mäusekot, Abfall, Verrottetes in allen Winkeln und Ecken sich angesammelt hat und rumliegt... und dann beginnt das Aufräumen, wenn du den ersten Schock darüber überwunden hast. Da sind wir nun. Es gibt viel zu tun, aber - das Licht ist schon da, und wir sind noch lange nicht am Ende. Mach dich bereit, da kann noch mehr kommen - aber wir sind viele, wir sind verbunden, und echte, einfache Herz-zu-Herz-Kommunikation erinnert uns: wir brauchen einander.
Mit herzlichen Grüßen
Gerhard WalkingMirror