Obwohl die Welt gerade weder völlig verrückt zu drehen scheint, bewegt sich draußen das Rad der Jahreszeiten zuverlässig weiter, stoisch und unbeeindruckt von den Ekapaden der Menschen. Unübersehbar wird es wieder einmal Frühling, es erblüht und grünt, die Lebenskräfte der aufbrechenden Natur erinnern uns wieder einmal daran, dass das Leben unausweichlich immer weiter geht, dass alles in stetiger Veränderung ist und nichts bleibt, wie es ist.
Angst!
Mir tut das unbeschreiblich gut gerade, als Gegensatz zu den Schrecken der täglichen Nachrichten, die fast nahtlos von "Corona - wir werden alle sterben" auf "Ukraine - wir werden alle sterben" umgeschwenkt haben. Der alles umspannende Nenner ist dabei immer: wir sollen, wir müssen alle Angst haben! Was aber macht diese erzeugte Angst mit uns? Angst macht eng und klein, Angst schwächt, macht anfällig für Krankheiten, Angst nimmt uns unsere Eigenständigkeit, unsere Kraft, und - unsere Selbstbestimmung. Denn was außer der Angst der Menschen gibt den jeweils herrschenden Strukturen die scheinbare Berechtigung und auch die Freiheit, über Menschen zu schalten und zu walten wie sie wollen. Das gilt von kleinen Strukturen angefangen, Familien, hierarchischen Arbeitsstrukturen, bis zu den großen gesellschaftlich und politisch gestaltenden Kräften.
Also: wo hast du Angst? Wovor hast du Angst? Wo hast du Einfalltore, in die andere ihre Lösungen in das Selbstbestimmungsloch hinein durchsetzen, das die Angst in dir erzeugt?
Selbstbestimmung!
Die Lösung: bestimme dich selbst, sonst bestimmen ganz schnell andere dich selbst!
Was steckt hinter deiner Angst? Erforsche diese dunklen Bereiche in dir, diese unbekannten, und nimm die Verantwortung an diesen Stellen zurück zu dir. Hast du Angst vor Krankheit oder Tod? Dann übernehme die Verantwortung für deine Gesundheit und ein erfülltes Leben! Hast du Angst vor Krieg? Dann suche die Verantwortung für den Frieden in dir!
Natürlich sind wir alle auch Teil einer gesellschaftlichen Entwicklung. Es kann uns nicht kalt lassen, wenn wieder einmal Konflikte mit den alten, eigentlich überholten Methoden ausgetragen werden. Aber achte auf dein Standing, lass dir nicht die Kraft abziehen von der Geschichte, die da (irgendwo) abläuft. Die derzeitig vorherrschende Energie lässt dir die Wahl zwischen der alten und der neuen Zeit: die marsich-aggressive Kraft, die im Kollektiv gerade wirkt, kann Wut triggern und Handlungen auslösen, mit allen Konsequenzen. Sie kann aber auch Mut aktivieren, geboren aus der Erkenntnis, dass wir mit den immer gleichen alten Methoden an immer die gleichen Grenzen stoßen - und wir uns hinstehen können für das Neue, die wirklich neue Zeit, die nur geboren wird, wenn immer mehr Menschen sich hinstellen dafür und mit Mut ins Leben tragen, was wir schon lange innen spüren!
Wut oder Mut?
Also: gibst du deine Energie dem (wieder einmal medial befeuerten, was uns grundsätzlich misstrauisch machen sollte) Hass gegen Russland und allem Russischen, glaubst du dem Narrativ von Täter und Opfer, wähnst du dich auf der Seite der "Guten" - wo doch "die Wahrheit immer das erste Opfer im Krieg ist"? Oder realisierst du deine eigene Wirklichkeit, dein eigenes Leben, erkennst den Unterschied zwischen Nachrichtensendung, zwischen Internet, TV und Druckmedien, die Wahrheiten in deinem Kopf erzeugen, und einem eigenen, dem echten, nicht virtuellen Leben, das direkt vor deiner Nase stattfindet!? Wut oder Mut?
Sei du die Veränderung, die du dir im Leben wünschst.
Um das zu verwirklichen, brauchen wir einander und Räume der Spiegelung, Transformation und Erinnerung an das, was wir wirklich sind - oder sein wollen und werden. Willkommen im Kreis!
Mit herzlichen Grüßen
Gerhard WalkingMirror